Notsituationen bei Saisonbeschäftigten und WanderarbeiterInnen lindern

Kollektenbitte

Ohne Saisonkräfte keine Ernte. Auch auf dem Bau, in der Pflege oder bei Transport- und Lieferdiensten sind migrantische ArbeitnehmerInnen unentbehrlich. Ihre Arbeits- und Lebensbedingungen sind häufig prekär und unbeachtet. Mit dieser Kollekte werden Menschen in schwierigen Situationen unterstützt.

Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt - Büro Hamburg

Nicole Behrens
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Kollektenzweck

Die Zahl derjenigen, die als WanderarbeiterInnen und Saisonbeschäftigte für eine Arbeit nach Deutschland kommen, steigt jährlich. Manche Branchen (Landwirtschaft, Transport, Pflege, Bau, Nahrungsmittelindustrie…) sind dringend auf diese Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Trotzdem gibt es für diese Menschen nach wie vor prekäre und ausbeutende Arbeits- und Lebenssituationen. Sie kommen oft selbst aus Notsituationen in ihrem Heimatland nach Deutschland, meistens mit geringen bis keinen Sprachkenntnissen und ohne Wissen über arbeitsrechtliche Zusammenhänge und Gepflogenheiten. Ein Großteil stammt aus osteuropäischen Staaten, aber die Anzahl der Menschen aus Nicht-EU-Ländern und außereuropäischen Ländern steigt.

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt engagiert sich seit vielen Jahren für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und arbeitet im Bereich der Wanderarbeit eng mit Beratungsstellen, Gewerkschaften und Initiativen zusammen.

Diese Kollekte dient der Einzelfallhilfe für Menschen im Gebiet der Nordkirche, um z.B. bei Verlust der Arbeit, die oftmals auch mit dem sofortigem Verlust einer Unterkunft einhergeht, eine Übergangsmöglichkeit oder auch eine Fahrkarte zu finanzieren. Sie wird außerdem verwendet zur Aufklärung über weitere Hilfsangebote.

Abkündigung

Ohne Saisonkräfte keine Ernte. Auch auf dem Bau, in der Pflege oder bei Transport- und Lieferdiensten sind migrantische ArbeitnehmerInnen unentbehrlich.

Sie erleben es häufig, dass sie nicht wertgeschätzt und um ihren Lohn betrogen werden. Ihre Gesundheit gefährdet wird und sie unzumutbar untergebracht werden.

Für uns alle, die wir nicht allein in einem fremden Land ohne Sprachkenntnisse sind, kaum vorstellbar, dass uns der Pass weggenommen wird, dass der Lohn nicht gezahlt wird, dass wir ein Bett nur gegen Wuchermiete erhalten, uns Pausen und Schutz vor Hitze oder Unfällen vorenthalten wird und vieles andere mehr. Leider erleben es Menschen in Deutschland immer wieder.

Wer sich traut, dagegen vorzugehen, kann Unterstützung durch Beratungsstellen erhalten.

Doch es bleiben Lücken:

Wer gekündigt wird, verliert u.U. sofort seine Unterkunft und braucht ein Bett für die Nacht. Wer klagt, um seinen Lohn zu erhalten, muss lange auf ein Urteil warten und braucht eine Fahrkarte, um trotzdem nach Hause kommen zu können. Wer bei Hitze den ganzen Tag auf dem Feld arbeitet, hat ein Recht auf Schutz und ausreichend Wasser. Aber wie gut, wenn er oder sie auch selbst eine Wasserflasche und Sonnencreme hat, um für sich selbst sorgen zu können.

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt hat die oftmals prekäre Situation von WanderarbeiterInnen im Blick und bittet um diese Kollekte, um Saisonbeschäftigte und WanderarbeiterInnen unterstützen zu können.

Fürbitte

Guter Gott,

 

wir freuen uns über getane Arbeit und Produkte, die uns das Leben leicht und angenehm machen und schauen dabei nicht hin, wie die Menschen, die diese Arbeit tun, selbst leben und arbeiten.

 

Wir bitten Dich, sorge dafür, dass wir wach und aufmerksam sind, ungute Zustände abschaffen und neue Missstände nicht entstehen lassen.

 

Sorge dafür, dass die PolitikerInnen und die ArbeitgeberInnen nicht vergessen, dass die Wirtschaft den Menschen dient und nicht umgekehrt. Schenke ihnen die Einsicht, dass zur Verantwortung auch Respekt und Demut gehören.

 

Guter Gott,

 

die Menschen auf den Erntefeldern, in der Reinigung, auf den LKWS, auf dem Schlachthof... sie sind uns fremd. Sie sprechen andere Sprachen, sie leben neben und nicht unter uns. Ihre Arbeit erscheint uns nicht erstrebenswert oder wir kennen sie gar nicht.

 

Wir bitten Dich für uns alle: Lass uns aufmerksamer, neugieriger und vorurteilsfreier sein, lass‘ uns erkennen, dass auch sie unsere Nächsten sind.

Kontoverbindung

Kontoinhaber
Landeskirchenkasse HB2
IBAN
DE64 5206 0410 5606 5650 00
BIC
GENODEF1EK1
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Evangelische Bank eG
Verwendung­szweck
320 100 11 / WanderarbeiterInnen